Ausgrabungen: 1931, 2005 bis 2012
Fundstellenart: Höhle
Zeitstellung: Mittelpaläolithikum, Aurignacien, Magdalénien, Mesolithikum, Neolithikum
Kurzbeschreibung:
Der Vogelherd befindet sich auf einem Bergsporn oberhalb des Lonetals. 1931 entdeckte der Heimatforscher Hermann Mohn im Auswurf eines Dachsbaus Feuersteinartefakte. Im selben Jahr begann Gustav Riek mit einer Ausgrabung im Höhleninneren. Er stellte insgesamt neun Schichten fest, die vom Mittelpaläolithikum bis ins Neolithikum reichen. Vor allem die aurignacienzeitlichen Schichten IV und V waren reich an Funden und lieferten die faszinierenden Elfenbeinfiguren. Bei den Nachgrabungen die von 2005 bis 2012 im Abraum der Altgrabung durchgeführt wurden, konnten zahlreiche neue Funde gemacht werden. Darunter waren neue Elfenbeinfiguren, Schmuckperlen, Flötenfragmente und Steinartefakte.
Literatur:
Conard, N. J., Niven, L. B., Mueller, K., Stuart, A.J., 2003: The chronostratigraphy of the Upper Paleolithic deposits at Vogelherd. Mitteilungen der Gesellschaft für Urgeschichte 12, 73–86.
Conard, N. J., Bolus, M., 2008: Radiocarbon dating the late Middle Paleolithic and the Aurignacian of
the Swabian Jura. Journal of Human Evolution, Volume 55, Issue 5., 886-897.
Conard, N. J., Zeidi, M., Janas, A. 2016: Abschließender Bericht über die Nachgrabungen am Vogelherd und die Sondage in der Wolftalhöhle. Archäologische Ausgrabungen in
Baden-Württemberg 2015. 66-72.
Dutkiewicz, E., Wolf, S., Conard, N. J. 2018: Early symbolism in the Ach and the Lone valleys of southwestern Germany. Quaternary International 491, 30-45.
Hahn, J., 1977: Aurignacien, das ältere Jungpaläolithikum in Mittel- und Osteuropa.
Böhlau-Verlag, Köln/Wien.
Niven, L. 2006: The Palaeolithic Occupation of Vogelherd Cave: Implications for the Subsistence Behavior of Late Neanderthals and Early Modern Humans. Kerns Verlag. Tübingen.
Riek, G. 1934: Die Eiszeitjägerstation am Vogelherd im Lonetal. Tübingen: Akademische Buchhandlung Franz F. Heine.